FIDELITY - DER HIFI PODCAST - Folge 19
Shownotes
FIDELITY – Der HiFi-Podcast, Folge 19 Die Geschichten hinter unseren Geschichten
Der 19. FIDELITY-Podcast steht ganz im Zeichen der herannahenden (letzten) HIGH END in München. Bevor wir dazu kommen, müssen wir jedoch ein wenig über Ausgabe 79 unseres unvergleichlichen Magazins reden …
Von R wie Riviera bis T wie Tesselate
Direkt von den Norddeutschen HiFi-Tagen kamen unsere Riviera-Testmuster, genauer die Vor-/Endstufen-Kombination aus den Komponenten APL-1 und AFS-32. Nach einer ersten Irritation (die Geräte benötigen eine Weile, um warmzulaufen) präsentierte sich die Kette als reinrassiges Suchtmittel, das es einfach unmöglich macht, eine Schallplatte nach dem ersten Track zu beenden. Wir mussten die Gerätschaften nach einigen Wochen sprichwörtlich mit dem Schneidbrenner aus den Händen unseres Autors lösen … Derweil war ein anderer Autor mit einem schwergewichtigen Brocken von Zafvino beschäftigt. Der ZV11x präsentiert sich als modulares Masselaufwerk, das wahlweise mit einem oder zwei Tonarmen variabler Länge betrieben werden kann. Der Motor ist extern, was Querelen zwischen dem wundervollen Laufwerk und dem massiven Antrieb unterbindet. Der Vertrieb garnierte uns den Test mit Wilson Benschs Luxus-Pickup Tesselate Ti-B und stellte uns damit vor ein kleines Problem: Handelt es sich hier um einen Dreher-Test mit „exzellentem“ Abtaster oder hat der Tonabnehmer einfach seinen eigenen Plattenspieler mitgebracht?
Zwei Klassen, ein Gedanke: Reduktion
Man könnte kaum von unterschiedlicheren Komponenten sprechen: Ausführlich befassten wir uns in einem Test mit Dr. Feickert Analogues neuem Tonarm DFA Straight-10, der – zumindest nach highendigen Maßstäben – zum Taschengeldkurs den Eigentümer wechselt. In einem völlig anderen Test geht es um Gryphons herausragende wie kostspielige Vorstufe Commander, die mit einem externen Bombast-Netzteil ausgestattet ist. Und doch dreht es sich in beiden Fällen um einen ähnlichen Gedanken: Die Reduktion der Konstruktion – einmal, um den Preis im Zaum zu halten, bei den Dänen hingegen, um das absolute Maximum an Klang aus der Vorstufe zu zaubern.
Alles in der Ledertasche
Mit Reduktion und Konzentration kann der noch recht unbekannte Hersteller Lotoo nicht gerade angeben: Uns fällt es im Gespräch merklich schwer, dem Alleskönner Mjölnir überhaupt eine Produktkategorie aufzustempeln. Das akkubetriebene Mobilmaschinchen ist (Kopfhörer-)Vorstufe, D/A-Wandler, Medienspieler und Streamer in einem – faktisch eine komplette Anlage, sofern Aktivboxen oder ein Endverstärker zur Verfügung stehen. Und dank schmuckem Tragetäschchen ist der Alleskönner sogar für den Urlaub und das Strandbad geeignet.
ChordiMichiCaspian
Um ganz klassische HiFi-Komponenten dreht es sich dann wieder beim Chord Electronics Ultima Integrated Vollverstärker, Rotels CD-Player Michi Q5 und dem überraschend vielseitigen Streamingverstärker Caspian 4G von Roksan. Letzterer versteht sich als echter Lückenschließer, ist er doch mit einem HDMI-Anschluss ausgestattet. Der Verstärker spielt also nicht nur im Hörraum unerhört dynamisch, sondern kann auch den Klang des Großbildfernsehers in Szene setzen – und lässt sich über die TV-Fernbedienung steuern.
Standortsuche mit Peak
Sollte Sie die TV-Integration verstören, haben wir ein versöhnliches Angebot: Die Sinfonia von Peak Consult ist ein Lautsprecher im klassischsten aller Sinne. Es macht geradezu aberwitzigen Spaß, die vorzüglich verarbeiteten Objekte hin und her zu rücken und den jeweiligen Klangveränderungen zu folgen. Anders als die meisten heutigen Boxenkonzepte benötigt sie viel Sorgfalt und ein gewisses Sachverständnis bei Aufstellung und Einwinkelung. Hat man ein perfektes Setup gefunden, ist sie dafür absolut kompromissbefreit. Ein Arbeitslautsprecher, der die Mühe belohnt und offen ist für immer neue Optimierungen.
Zu Gast bei den Zweigleichen
Chefredakteur Carsten Barnbeck besuchte im Verlauf der Produktion die heiligen Hallen von Canor und Lyric-Audio. Obwohl die Unternehmen völlig unterschiedliche Segmente bedienen – Canor als Massenhersteller mit großem OEM-Anteil und Lyric als klassische Manufaktur – ticken die Uhren in beiden Unternehmen doch in erstaunlich ähnlichem Takt. Beide haben einen hohen „Das machen wir lieber selbst“-Anteil und sind auf der Suche nach ständigen Optimierungen, um Qualität und Preise ihrer Preziosen konstant und attraktiv zu halten.
Wilson, Akpro und Krauss
Danach ist Frank Lechtenberg mit seinen musikalischen Entdeckungen des Frühjahres 2025 an der Reihe. Besonders blieben bei ihm die neue LP The Overview von Steve Wilson und Evenfall von Sam Akpro im Ohr hängen. Auch das Album Arcadia der High-End-Ikone Alison Krauss findet seine Würdigung.
Bye-bye, München!
Und damit kommen wir in einem seltsamen Bogen von der HIGH END in München zu den aktuell immer weiter kletternden Schallplattenpreisen, die sich jedoch – man muss es leider zugeben – durch ihre aufwendige Produktion rechtfertigen. Wir sehen uns in Wien …
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